Routinen für Wohlbefinden und Glück
Stabile Alltagsroutinen können uns dabei helfen, im Gleichgewicht zu bleiben. Die ayurvedische Lehre legt hier einen großen Fokus und hilft uns dabei, im Einklang mit dem Rhythmus der Natur zu leben. Die Lehre gibt uns Anregungen für eine tägliche und jahreszeitliche Lebensweise, die die Veränderungen in unserer Umgebung durch den circadianen Rhythmus berücksichtigen.
Vieles davon erscheint wie gesunder Menschenverstand. Doch Erfindungen wie die Glühbirne und Supermärkte, die nicht-saisonale Lebensmittel verkaufen, lassen uns die Verbindung zu unserem Biorhythmus schnell verlieren.
Dabei ist es hilfreich zu wissen, dass die Anregungen des Ayurveda auf der Lehre der Doshas basieren, von denen jedes zu einer bestimmten Tageszeit vorherrscht. Auf Grundlage dieser ‚Dosha-Uhr‘ wurden im Ayurveda Alltagsroutinen für jedes Dosha entwickelt. Falls du nicht weißt welcher Dosha-Typ du bist, kannst du es in unserem Dosha herausfinden.
Jedes der Doshas dominiert zu bestimmten Zeiten:
6 - 9 Uhr und 18 - 21 Uhr: Kapha-Dosha
9 - 12 Uhr und 21 - 0 Uhr: Pitta-Dosha
3 - 6 Uhr und 15 - 18 Uhr: Vata-Dosha
Ausgehend von diesen Dosha-Dominanzen bei Tag und bei Nacht schlägt der Ayurveda Alltagsroutinen vor, die für alle Dosha-Typen gleichermaßen gelten:
1. Versuche, möglichst um 6 Uhr morgens aufzuwachen. Vor 6 Uhr ist Vata-Zeit, was dafür sorgt, dass du dich beim Aufstehen energiegeladen und leicht fühlst. Auch die morgendliche Darmbewegung wird jetzt angeregt. Da von 6-9 Uhr Kapha-Zeit ist, kann späteres Aufstehen dafür sorgen, dass du dich angeschlagen fühlst, was sich über längere Zeit immer stärker bemerkbar machen kann.
2. Beginne deinen Tag mit einer Tasse heißem Wasser, um dein Verdauungssystem aufzuwecken. Du kannst etwas frisch geriebenen Ingwer und einen Schuss Zitronensaft hinzufügen, oder alternativ auch den Drei Ingwer Bio-Kräutertee von Pukka genießen.
3. Wenn du deinen Tag frei gestalten kannst, ist es sinnvoll, Aufgaben am Vormittag zu erledigen, wenn Pitta vorherrscht. Der Nachmittag lädt zu kreativeren Beschäftigungen ein, da dann Vata dominiert.
4. Versuche, deine Hauptmahlzeit mittags zu dir zu nehmen, zwischen 12 und 13 Uhr, wenn das Pitta-Dosha am aktivsten und die Verdauung am stärksten ist.
5. Gehe möglichst um 22 Uhr schlafen, damit du von der Zeit zwischen 22 und 2 Uhr profitieren kannst. Dies ist die Zeit, in der sich dein Körper regeneriert, während das Pitta-Dosha aktiv ist. Außerdem läuft jetzt dein Stoffwechsel auf Höchsttouren. Diesen Vorgang kannst du durch Schlafen unterstützen. Mehr darüber, wie du auf natürliche Weise besser schlafen kannst, erfährst du hier.
6. Versuche, für deine täglichen Aktivitäten eine regelmäßige Routine zu finden, und mindestens einmal am Tag selbst zu kochen. Hausgemachte Speisen, mit Liebe zubereitet, nähren deine Seele.
7. Versuche, zufrieden und ausgeglichen zu sein. Lerne, die guten Dinge in deinem Leben täglich wertzuschätzen und auf Schwierigkeiten nicht zu sehr zu reagieren. Sei dir bewusst, wann du reagieren und wann du deine Lebensumstände mit Freundlichkeit und einem Lächeln akzeptieren solltest.
8. Versuche in allen Dingen Extreme zu vermeiden – zu wenig, zu viel, zu kalt, zu warm. Strebe stets nach einer gesunden Balance. Und wenn du einfach Lust auf ein Stück Kuchen hast, dann nimm es dir, aber genieße jeden Bissen mit Achtsamkeit und habe kein schlechtes Gewissen deswegen.
Kleine, positive Veränderungen
Es kann herausfordernd sein, alle diese Anregungen auf einmal in den Alltag zu integrieren. Du kannst versuchen, jede Woche eine oder zwei davon aufzunehmen und beobachten, was sie für einen Effekt auf deinen Körper und Geist haben. Auch eine kleine Steigerung deines Wohlbefindens kann bereits Anreiz genug sein, schrittweise mehr Veränderungen zu machen. Ayurveda ist mit Sicherheit keine Schnelllösung, und die tiefgreifendsten Veränderungen passieren in der Regel schrittweise mit der Zeit.
Abgesehen von hilfreichen Anregungen für jeden bietet der Ayurveda auch genauere Lebens-Tipps für jedes der Doshas Vata, Pitta und Kapha. Behalte im Kopf, dass wir alle eine Mischung aus den drei Doshas sind und deshalb Charakteristika von allen drei zeigen; eines oder zwei herrschen aber in der Regel vor. Wenn bei dir zwei Doshas vorherrschen, kannst du beide Artikel lesen oder dich von den Jahreszeiten leiten lassen.
Beispielsweise gerät Vata eher den Wechsel der Jahreszeiten im Frühling und Herbst aus dem Gleichgewicht, Pitta im Sommer und Kapha im späten Winter und zum Frühlingsanfang. Zu diesen Zeiten solltest du also besonders darauf achten, diese Doshas auszubalancieren.