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Dein Menstruationszyklus im Spiegel des Ayurveda

Vieles im Leben einer Frau wird von Hormonzyklen bestimmt und geleitet, angefangen von der Pubertät bis hin zur Postmenopause, die letzte Phase der Wechseljahre.

Das Aufrechterhalten eines gesunden Zyklus und des hormonellen Gleichgewichts wirkt sich positiv auf die gesamte körperliche Gesundheit, auf die Vitalität und das allgemeine Wohlbefinden von Frauen aus.

Wir alle kennen den Begriff PMS oder prämenstruelle Anspannung. Er fasst zusammen, wie viele Frauen sich fühlen – selbst wenn die Hormone nur wenig aus der Balance kommen.

Ein gesundes Hormongleichgewicht bestimmt, ob wir einen schmerz- und sorgenfreien Menstruationszyklus erleben, erfolgreich schwanger werden und gebären und eine stressfreie Menopause durchleben können. Im Kern ist dieses Gleichgewicht also wesentlich für das innerste Wohlbefinden von Frauen.

Im Ayurveda (die alte, indische Gesundheitslehre) stützt sich das Erkennen und die Behandlung individueller Gesundheitsprobleme auf die genaue Analyse des persönlichen Dosha, des Konstitutionstypus jedes Menschen. Du kannst dir dein Dosha als dein ‚Gesundheitssternzeichen‘ vorstellen.

Wenn du dein Dosha kennst und verstehst, wirst du besser begreifen, wie dein Körper funktioniert und somit auch, wie du ihm helfen kannst.

Ayurveda kennt drei Haupt-Doshas: vatapitta und kapha. Einfach gesagt haben wir Anteile aller drei Doshas, aber oft ist eines dominanter als die anderen.

Wenn du hier weiterliest, wirst du wahrscheinlich schnell feststellen können, welches dein Dosha ist. Du kannst aber auch unseren Dosha-Test durchführen, um das mit Sicherheit herauszufinden.

  • vata-Typen sind sehr kreativ und ein Feuerwerk an Ideen

  • kapha-Typen sind die verlässlichen, stärken und geerdeten Menschen, die oft alles zusammenhalten

  • pitta-Typen haben Feuer, sind leidenschaftlich, messen sich gerne mit anderen und haben ein selbstbewusstes, bestimmtes Auftreten

Was hat das mit Frauengesundheit zu tun, insbesondere mit dem Menstruationszyklus? Interessanterweise hat der Menstruationszyklus im Ayurveda seine eigenen, speziellen vata-, pitta- und kapha-Phasen. Wie kann das helfen? Wenn du erkennen kannst, welche Phase am stärksten auf dich wirkt, weißt du, auf welche spezielle Weise du dir während deines Zyklus selbst helfen kannst.

Und so funktioniert der Menstruationszyklus im Ayurveda:

  • Die vata-Phase dauert ungefähr vom 1. bis zum 5. Tag des Zyklus (ab dem ersten Blutungstag)

  • Die kapha-Phase dauert vom Ende der Blutung bis zum Eisprung (ungefähr 4. bis 14. Tag)

  • Die pitta-Phase dauert vom Eisprung bis zum Einsetzen der Blutung (14. bis 18. Tag).

Was charakterisiert jede Phase? Die nächsten Abschnitte beschreiben das jeweils typische und geben dir Tipps, wie du dir zielgerichtet helfen kannst:

Die vata-Phase

Vata ist die Kraft, die alle Abwärtsbewegungen im Körper reguliert und Periodenblut nach unten und aus dem Körper heraus befördert. Vata ist daher während der Blutungszeit dominant.

Wenn dein vata nicht im Gleichgewicht ist, könntest du folgende Symptome bei dir beobachten:

  • Magen-/Darmprobleme

  • Verstopfung

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

  • Erschöpfung

  • Unruhe/Besorgnis und/oder Schlaflosigkeit

Wie bringen wir vata ins Gleichgewicht? Das ist eine Zeit, in der du dich warmhalten, ausruhen und dich sicher fühlen solltest. Richte dir deinen Tag so ein, dass du in dieser Zeit Ruhe findest, um wieder aufzutanken und dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten. Das ist die Gelegenheit für eine ausgedehnte Ich-Zeit.

Verzichte besser auf Stimulantien wie Koffein, die dich nervös machen könnten und schaffe Raum für Achtsamkeit und Meditation.

Hier findest du weitere Informationen zum vata-Dosha.

Die kapha-Phase

Kapha-Menschen stärken und unterstützen natürlicherweise andere – sie sind unsere Mutter-Erde-Typen.

Bei der kapha-Phase des Monatszyklus steht daher der Aufbau des Endometriums (der Gebärmutterschleimhaut) im Mittelpunkt. Estrogen ist das Hormon, das sich in dieser Zeit aufbaut und vermehrt. Es ist die Phase, in der der Körper seine Kräfte sammelt und sich auf die Empfängnis vorbereitet.

Wenn dein kapha nicht im Gleichgewicht ist, zeigt sich das in dieser Phase oft durch diese Ungleichgewichts-Symptome:

  • Wassereinlagerungen

  • Mastopathie (knotige Stellen/Schwellungen in der Brust)

  • Gewichtszunahme

  • Ausfluss

  • Müdigkeit/Erschöpfung

  • Rückenschmerzen und allgemeines ‚Schweregefühl‘

Kapha-Typen speichern dazu nicht nur Energie, sondern auch Erinnerungen und Gefühle. Wenn du merkst, dass du niedergeschlagen bist und die Tränen leicht fließen, könnte das auch auf ein kapha hinweisen, das aus der Balance ist.

Wie bringen wir kapha ins Gleichgewicht? Diese Phase ist so oft erfüllt mit Energie und Vitalität, sodass du in ihr deinen Körper nährstoffmäßig wiederaufbauen kannst. Verfalle nicht in den Winterschlaf, sondern halte dich energetisiert und warm, indem du raus gehst und in der Natur auftankst.

Hier findest du weitere Informationen über das kapha-Dosha.

Die pitta-Phase

Pitta-Typen sind natürlicherweise heiß und feurig. Feuer ist transformativ (umwandelnd), und das ist das Stadium, in dem der Körper sich auf neues Leben vorbereitet: Die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich auf die Einnistung der befruchteten Eizelle, die Brüste auf die Milchproduktion vor. Im Wesentlichen befeuert pitta unseren Körper, für die Empfängnis bereit zu sein.

In dieser Phase ist es Progesteron, das seinen höchsten Pegel erreicht (wie Estrogen ist Progesteron eines der Haupt-Sexualhormone der Frau, das für den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit eine wichtige Rolle spielt.) Schweres PMS ist ein klassisches Anzeichen für ein pitta, das nicht im Gleichgewicht ist und entsteht nach dem Ayurveda, wenn heißes pitta sich in Blut und Leber ansammelt. Da die Blutbahnen mit der Menstruation zusammenhängen, kann zusätzliche Hitze im System entstehen, was zu diesen Symptomen führen kann:

  • Hautreizungen

  • Kopfschmerzen

  • Diarrhöe

  • Gereiztheit und emotionale Überlastung

In diesen Fällen können sich pitta-Typen wirklich von ihrer feurigen Seite zeigen!

Wie bringen wir pitta ins Gleichgewicht? Dies ist ein wichtiges Stadium, um die Leber bei der Verstoffwechslung der hohen Hormonspiegel zu unterstützen. Sie brummt wahrhaft vor Aktivität und ist der Ort, an dem alles von Hormonen bis zu Alkohol verarbeitet und abgebaut wird. Damit setzt die Leber viel Energie und Hitze frei, und wenn du ein pitta-Typ bist, kann es durchaus sein, dass deine Leber etwas überhitzt.

Hier erfährst du noch mehr über das  pitta dosha.

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